L-CITRULLINE MALATE

Der Stern am Pump-Himmel

Citrullin ist eine nicht essentielle Aminosäure, die ihren Namen der Wassermelone verdankt. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Die Wassermelone, in Fachkreisen auch Citrullus lanatus genannt, enthält besonders viel Citrullin in ihrer Schale und dient deshalb als Namensgeber für Citrullin.

Warum aber wirkt diese chemische Verbindung so, wie sie wirkt? Dazu ein kurzer Exkurs:Citrullin ist im Harnstoffzyklus der direkte Vorläufer des Arginins. Aus Arginin erfolgt unter Einfluss des Enzyms NO-Synthase die Stickstoffbindung.

Von der Wassermelone, über Arginin, bis hin zum Stickstoff. Was hat das Ganze jetzt mit einem ordentlichen Pump zu tun? Die Gleichung ist simpel:

Ohne Citrullin, kein Arginin. Ohne Arginin, kein Stickstoffmonoxid, das durch seinen entspannenden Einfluss auf das glatte Muskelgewebe den Blutfluss reguliert und damit einen direkten Einfluss auf Deinen Pump im Workout hat.

Die Citrullin-Arginin-Beziehung

Als aufgeweckter Leser kann man sich jetzt natürlich die Frage stellen, warum dann nicht direkt auf Arginin zurückgegriffen wird, wenn Citrullin doch nur als Vorläufer im ganzen Prozess zu finden ist.

Auch hier muss etwas weiter ausgeholt werden.

Ergänzt man direkt Arginin, wird es zu einem großen Teil durch die Leber absorbiert und metabolisiert. Durch diesen sogenannten First-Pass gehen circa 70 Prozent des zugeführten Arginins bereits verloren, bevor es zu Stickstoff verarbeitet werden kann.

Citrullin hingegen übergeht diesen First-Pass-Stoffwechsel in der Leber und gelangt dadurch vollumfänglich in die Nieren, wo es zu Arginin verstoffwechselt werden kann, das im weiteren Verlauf über das NO-Synthase-Enzym in das gewünschte Stickstoffmonoxid umgewandelt wird.

Durch diesen Vorteil gelingt es Citrullin, die Argininspiegel im Blut stärker ansteigen zu lassen, als Arginin es selbst zu schaffen vermag.

In diesem Prozess der Stickstoffmonoxid-Synthese sorgt Citrullin zusätzlich durch eine im Vergleich zum Arginin langsamere Umwandlung und höhere Halbwertszeit für einen insgesamt höheren Stickstoffmonoxid-Gehalt.

Damit aber nicht genug. Die Arginase, ein Enzym, das für den Abbau von Arginin verantwortlich ist, wird durch eine Ergänzung mit Citrullin gehemmt.

Insgesamt trägt Citrullin so zu einem weitaus höheren und wesentlich konstanteren Stickstoffmonoxidspiegel bei und sorgt damit für einen optimierten Blutfluss und einen lang anhaltenden Pump – im Gym und auch im Bett.

Benefits im Sport

Seine Wirkung entfaltet Citrullin über die Regulation der Blutgefäße. Durch einen erhöhten Spiegel an Stickstoffmonoxid im Blut entspannt die glatte Muskulatur in den Blutgefäßen und die Adern weiten sich:Geweitete Adern bedeuten im weiteren Verlauf auch mehr Blutfluss, der wiederum einige positive Effekte mit sich bringt.

Kann das Blut schneller fließen, werden mehr Nährstoffe und mehr Sauerstoff transportiert. Mehr Nährstoffe und mehr Sauerstoff bedeuten eine bessere Versorgung der Muskeln in einem kürzeren Zeitraum.

Auch der Abtransport von Schadstoffen, die bei Belastung entstehen – beispielsweise Laktat und Ammoniak – findet wesentlich effizienter statt. Dadurch erhöht sich automatisch die muskuläre Ausdauer.

Diese Vorzüge des Citrullins wurden in einigen Studien untersucht. So konnte man in einer im Jahr 2010 durchgeführten Arbeit feststellen, dass Citrullin in der Lage ist, mehr Leistungsfähigkeit und eine verbesserte Regeneration zu fördern. [1]

✅ Mehr Pump

✅ Mehr muskuläre Leistung

✅ Mehr muskuläre Ausdauer

✅ Optimierter Sauerstofftransport

✅ Verbesserte Nährstoffbereitstellung

✅ Verzögerung muskulärer Ermüdung

Benefits für die Gesundheit

Die Wirkung von Citrullin auf die Arterien besitzt einen direkten Übertrag auf ein Thema, das nicht nur im unterstützten Bodybuilding, sondern im Bereich der Volkskrankheiten einen wesentlichen Risikofaktor darstellt - den Blutdruck.

Bei einer Ergänzung mit Citrullin weiten sich die Arterien unter dem Einfluss von Stickstoffmonoxid. Sind die Arterien geweitet, senkt sich im Folgenden der Blutdruck, weil mehr Raum für einen freien Blutfluss gegeben ist.

Weiter ist bekannt, dass Stickstoffmonoxid zur Gefäßgesundheit beiträgt. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass ein Mangel negative Auswirkungen haben kann. 

So steht ein Mangel an Stickstoffmonoxid in Verbindung mit verletzten Arterienwänden und damit einhergehend auch mit Herzinfarkten und Schlaganfällen. [6]

Zu guter Letzt hat Citrullin auch einen nicht zu verachtenden Effekt auf die Standfestigkeit beim Mann. 

In seiner Wirkungsweise vergleichbar mit bekannten Produkten aus der Apotheke – Viagra fungiert ebenfalls als NO-Abbau-Hemmer - trägt Citrullin durch die Erhöhung des Stickstoffspiegels dazu bei, dass genügend Stickstoffmonoxid vorhanden ist, um ausreichend Durchblutung im gewünschten Bereich zu ermöglichen. [7]

✅ Verbesserte Gefäßelastizität

✅ Optimierte Blutdruckregulation

✅ Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

✅ Verbesserte Potenz

Dosierung

Studien weisen darauf hin, dass die Einnahme von 5 – 10 Gramm Citrullin nicht nur eine Erhöhung der Plasmaspiegel von Citrullin selbst bewirken, sondern auch die Spiegel von Arginin und Ornithin um das zwei- bis dreifache erhöhen kann. [3,4,5]Eine weitere Erhöhung der Citrullin-Dosis hat keinen zusätzlichen Anstieg zur Folge. Um zusätzliche Synergieeffekte zu erzielen, bietet sich die Kombination mit weiteren Nahrungsergänzungsmitteln an. [3,4,5]

So ist es durchaus sinnvoll, Citrullin in Kombination mit Arginin (klicke HIER und erfahre mehr) zu verwenden, um einerseits den Argininspiegel kurzzeitig zu maximieren und auf der anderen Seite einen konstanten Spiegel zu gewährleisten.

Referenzen

[1] Pérez-Guisado, Joaquín, and Philip M. Jakeman. "Citrulline malate enhances athletic anaerobic performance and relieves muscle soreness." The Journal of Strength & Conditioning Research 24.5 (2010): 1215-1222.)

[2] Rougé, Carole, et al. "Manipulation of citrulline availability in humans." American Journal of Physiology-Gastrointestinal and Liver Physiology 293.5 (2007): G1061-G1067.

[3]  Sureda, Antoni, et al. "L-citrulline-malate influence over branched chain amino acid utilization during exercise." European journal of applied physiology 110.2 (2010): 341-351.

[4]  Thibault, Ronan, et al. "Oral citrulline does not affect whole body protein metabolism in healthy human volunteers: results of a prospective, randomized, double-blind, cross-over study." Clinical nutrition 30.6 (2011): 807-811.

[5]  Moinard, C., et al. "Dose-ranging effects of citrulline administration on plasma amino acids and hormonal patterns in healthy subjects: the Citrudose pharmacokinetic study." British journal of nutrition 99.4 (2008): 855-862.

[6] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14518608/

[7] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14518608/